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Messebesucher melden digitale Barrieren

22.10.2015

Birgit Scheer vom FTB mit zwei Messebesucherinnen bei Ausprobieren der Sehbehinderungssimulationsbrillen
(Foto: Messe Duesseldorf / ctillmann)

Am vergangenen Samstag ging nach vier Messetagen die REHACARE 2015 zu Ende. Mit 39.000 Besuchern hat die REHACARE 2015 keine Besucherrekorde brechen können. Dennoch war die diesjährige REHACARE für die Meldestelle für digitale Barrieren eine erfolgreiche Veranstaltung.

Herbstferien, Regen und dann noch ein Stellwerksbrand – die REHACARE 2015 fand unter schwierigen äußeren Bedingungen statt. Es war eine „kleine“ REHACARE, denn einige große Aussteller, die nur noch im zwei Jahres-Rhythmus teilnehmen, fehlten in diesem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 12.000 Besucher weniger. Dennoch verzeichnete die Meldestelle für digitale Barrieren einen regen Zustrom von Besuchern.

Der Stand der Meldestelle war kontinuierlich mit zwei Mitarbeitern besetzt, die zahlreiche Gespräche mit den Besuchern führen konnten. Neu war in diesem Jahr die Aufmachung der Meldestelle. Das Konzept, das die zwölf Studentinnen der TU Dortmund erarbeitet hatten, ist für das gesamte Standdesign verwendet worden: Poster, Kleidung, Informationsmaterial, alles mit dem Maskottchen „Giesbert“ und dem Slogan „Melden macht Helden“. Daneben wurden die drei Kurzfilme zu digitalen Barrieren im Alltag von Menschen mit Behinderungen sowohl am Stand der Meldestelle regelmäßig vorgeführt, als auch einmal täglich am Messestand „NRW inklusiv“.

Als Attraktion standen in diesem Jahr Komponenten eines Alters- und Behinderungssimulationsanzuges zur Verfügung. Der Schwerpunkt lag dabei bei sensorischen und motorischen Einschränkungen. Neben der getönten Brille, die eine Verschlechterung des Sehvermögens insbesondere beim Farbkontrast simulierte, gab es diverse Brillen um unterschiedliche Sehbeeinträchtigungen auszuprobieren. Die motorischen Einschränkungen bezogen sich vor allem auf die Halswirbelsäule, die Arme und Hände. Handschuhe, Bandagen und Gewichte sorgen dafür, dass einfache Bewegungen nicht mehr mit derselben Genauigkeit und Kraft ausgeführt werden können.

Dies konnte direkt an einem Computer mit Touchscreen ausprobiert werden. Die Besucher der Messe konnten so praktisch nachvollziehen, welche digitalen Barrieren in berufsrelevanten Web-Angeboten und Apps existieren.

Daneben standen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Meldestelle auch für Gespräche zur Verfügung. Thematisch ging es oft um Webbarrieren, Automaten und Schulungen, die nachgefragt wurden. Während in den vergangenen Jahren oft gefragt wurde, wie denn eine barrierefreie Webseite auszusehen hat, wurden in diesem Jahr vermehrt Barrieren auf Webseiten gemeldet. Alleine in den vier Tagen auf der REHACARE gingen über zwei Dutzend Meldungen ein, die zeitnah abgearbeitet werden.

Jeder, der auf der Messe eine Barriere meldete, bekam in diesem Jahr einen Button zum Anstecken, um so möglichst viele weitere Personen auf das Angebot der Meldestelle für digitale Barrieren aufmerksam zu machen. Die Meldestelle nimmt weiterhin Meldungen entgegen: Per Online-Formular, telefonisch oder schriftlich per E-Mail, Post oder Fax.