Forschungsinstitut Technologie und Behinderung agentur barrierefrei NRW schult Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Mülheim an der Ruhr

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agentur barrierefrei NRW schult Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Mülheim an der Ruhr

07.10.2008

Teilnehmer während des Praxistests

Unter der Leitung von Architekt Martin Philippi, Mitarbeiter im Projekt "agentur barrierefrei NRW" am Forschungsinstitut Technologie und Behinderung, und Kerstin Hettrich, Rehabilitationslehrerin für Blinde und Sehbehinderte, fand am 24. September 2008 eine Schulung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes, des Tiefbauamtes und der Mülheimer Verkehrsgesellschaft statt.

Mit einer Augenbinde und mit dem Blindentaststock in der Hand ausgerüstet, im Rollstuhl sitzend oder mit einem Rollator haben sich Verwaltungsangestellte am Vormittag in der Innenstadt auf den Weg gemacht. Das Ziel dieses ganz besonderen "Ausflugs" war, die Problematik, die Bedürfnisse, aber auch die Fähigkeiten von Rollstuhlfahrern, Rollatorbenutzern und Sehbehinderten kennen zu lernen, besser zu verstehen und diese Erkenntnisse in zukünftige Planungen einfließen zu lassen.

Nicht abgeflachte Bordsteine, eine Straßengastronomie ohne Stellwände, fehlende kontrastreiche Markierungen, zu kurze Ampelphasen, unebene Kleinpflaster u.ä. behindern von einem Handycap betroffene Personen bzw. erschweren ihnen öffentliche Wege und Zugänge. Für das Tiefbauamt bestand bei der Neugestaltung der Innenstadt das Problem, dass es bisher keine vorbildlichen Standards auf Landesebene für Fußgängerüberwege und andere Querungsstellen im Straßenraum gibt: "Wir haben Lösungen mit den Behindertenverbänden abgesprochen und einige Anregungen kritiklos übernommen, die sich später als falsch erwiesen haben", sagte Hartmut Baumgart vom Amt für Verkehrswesen, Hoch- und Tiefbau nach der Begehung. In der anschließenden Seminarrunde wurden Lösungsbeispiele für Bordsteinabsenkungen, die einerseits für Rollstuhlfahrer und Benutzer von Rollatoren, andererseits auch für blinde Menschen geeignet sind, vorgestellt und diskutiert.

Mehr zu diesem Seminar finden Sie auch in einem Zeitungsartikel der Neuen Rhein Zeitung vom 25.09.2008 auf den Seiten der WAZ Mediengruppe.