Forschungsinstitut Technologie und Behinderung Verbesserte Vertretung von behinderten Nutzern im Bereich der europäischen Normungsarbeit

Navigation

Servicenavigation

Inhalt

Verbesserte Vertretung von behinderten Nutzern im Bereich der europäischen Normungsarbeit

19.09.2008

Projektleiter Mathijs Soede überreicht einem Teilnehmer ein Zertifikat über die Teilnahme am USEM Training

Am 11.-13. September 2008 fand das "Internationale USEM Trainingsseminar für die Beteiligung von behinderten Nutzern im der Normungsarbeit" in Bonn statt. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 15 Staaten der Europäischen Gemeinschaft haben sich getroffen, um mehr über die Anforderungen und Möglichkeiten der Teilnahme an europäischen Normungsprozessen zu lernen. Das gemeinsame Ziel der TeilnehmerInnen ist es die europäische Normungsarbeit durch eine aktive Nutzerbeteiligung zu verbessern.

Die schnelle Alterung der europäischen Gesellschaft bringt massive Änderungen im Bereich Gesundheit, Fähigkeiten und Anforderungen der Benutzer von Leistungen mit sich. Nachdem diese Tatsache vor allem im Bereich der Altersversorgung und der Politik erkannt worden ist, müssen bezüglich der Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und ihren Standards neue Überlegungen angestellt werden. Obwohl eine Reihe von Standardisierungsprojekten Bezüge zu älteren und behinderten Menschen aufweisen, ist die Beteiligung von behinderten Nutzern noch immer nicht zufriedenstellend.

Mit dem USEM Projekt wird versucht, diese Lücke zu schließen und es ist gelungen mit diesem Ziel 50 Teilnehmer aus 15 Europäischen Ländern für ein Trainingsseminar nach Bonn zu holen. "Es ist ein großer Erfolg, dass es gelungen ist Nutzer mit unterschiedlichen Behinderungen und Experten aus dem bereich der europäischen Normungsarbeit zusammen zu bringen und ein gemeinsames Trainingsseminar durchzuführen", so der Projektkoordinator Dr. Mathijs Soede von VILANS aus den Niederlanden. Das Training beinhaltete eine Einführung in die Arbeit der verschiedenen europäischen Normungsinstitute und ihre Arbeitsweisen, Ansätze für nutzerorientierte Entwicklung und die Schaffung von Möglichkeiten für sektorübergreifende Kooperationen.

Nadeche Riche vom Europäischen Behindertenforum (EDF) bestätigte, dass das Training als außerordentlich hilfreich angesehen wird, um die Betroffenenorganisationen bei künftigen Standardisierungsdiskussionen zu unterstützen: "Es ist wenigstens ein Anfang".

Experten von Standardisierungs- und Konsumentenorganisationen bestätigten, dass der nächste Schritt dahin gehen muss, einen engeren Kontakt zu laufenden Standardisierungsprozessen aufzunehmen.

Alle Nutzer waren sich darüber einig, dass in der Zukunft auf der europäischen Ebene stärker vernetzt gearbeitet werden muss. USEM wird diese Vernetzung durch seine vielfältigen Kon-takte und Kooperationen weiter unterstützen. Es werden Kontakte mit laufenden Standardisierungsprozessen angebahnt, um das Training mit der Realität in Einklang zu bringen und Er-fahrungen bei der Beteiligung zu sammeln. Mathijs Soede ist überzeugt; "Wir werden mit diesem Projekt ein Umdenken erreichen und dabei mithelfen, Standards zum Nutzen von Konsumenten, aber auch von Unternehmen in Europa zu schaffen".

Weitere Informationen gibt es auf: www.usem-net.eu